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March 28, 2024
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Marko Locatin Trifft: Johannes Kattus

Die österreichische Sekt-Dynastie Kattus wurde anno 1857 von Johannes Kattus als Handelshaus gegründet. 1890 wurde von seinem Sohn, Johann Nepomuk Kattus, die Sektproduktion in der Billrothstraße 51 aufgenommen. Urenkel Johannes Kaktus ist ein junger Mann mit guten Manieren, dem man anmerkt, dass er einige Jahre im Ausland verbracht hat. Er studierte Betriebswirtschaft in der Schweiz, arbeitete ein Jahr in einer Bank – wo es ihm „nicht so gefiel.“ Anschließend ging der Spross der gleichnamigen Schaumwein-Dynastie nach London, wo er seinen Master machte. Erste Branchenerfahrung sammelte Johannes in München bei Moët Hennessy. Eine lehrreiche Zeit, sagt er, aber die Arbeit im Familienbetrieb sei ihm dann doch lieber. Seit kurzem arbeitet er als Brandmanager der Kattus-Borco Vertriebs GmbH.

Gastro News Wien: Wir befinden uns hier im Kattus Stammhaus in der Billrothstraße. Es ist früher Vormittag. Ständig fahren riesige Lebensmitteltransporter ein und aus. Was genau passiert hier?

Im Prinzip liegt die gesamte Sektproduktion bei uns im Haus hier, welches Johann Nepomuk Kattus, Sohn eines Urgroßvaters 1890 erworben hat, um die Produktion in der Nähe seiner Stillweinzubereitung hier in der Silbergasse zu haben. Wir selbst haben nur noch 3 Hektar an Weingärten, die am Nussberg liegen und an dasWeingut Kobenzl verpachtet sind. Hier (zeigt auf den riesigen Lebensmittel-transporter im Hof) wird uns der Grundwein geliefert.

Woher stammt der Grundwein?

Aus dem Großraum Poysdorf.

Wie geht es dann weiter? 

Das kommt darauf an, welches Produkt wir daraus herstellen. Die erste Gärung des Grundweins erfolgt immer im Stahltank. Kurz gesagt: Für die Sektproduktion kommt er in die Flasche, wo er nach der Zugabe der Dosage weiter vergärt. Unsern Fizzante karbonisieren wir nicht – das heißt wir pumpen keine Kohlensäure von aussen hinein – sondern vergären im Stahltank. Der gesamte Produktions-kreislauf, bis zu Etikettierung und Auslieferung  findet hier im Stammhaus statt. Aber das kann Ihnen unser Kellermeister Herr Pratsch gleich genauer erklären (Bericht auf Gastro News Wien folgt).

Was ist genau ihre Aufgabe bei Kattus?

„Ich schätze die Arbeit im Familienbetrieb sehr.“ © Culinarius_GmbH_Sophisticated_Picture

Wir sind von der Produktion her ein ja Familienbetrieb, vertriebsseitig haben wir eine Kooperation mit dem Hamburger Spirituosenhaus Borco geschlossen. Ein Jahr war ich in München bei Moët Hennessy, jetzt bin ich als Brand Manager tätig. Der Markenaufbau in so einem Großkonzern war schon interessant und lehrreich. Auch wenn’s spannend war –  mir die Arbeit im Familienbetrieb lieber. Da kann man leichter entscheiden ohne vor Kontrollgremien Rede und Antwort zu stehen.

Apropos Familie. Wie wichtig ist ihnen denn gemeinsames Essen?

Wir versuchen schon, möglichst oft gemeinsam zu essen. Gerade meine Eltern und ich. Wir reden da auch permanrent übers Business (lacht). Meine Eltern sind zwar operativ nicht mehr tätig, in Design- oder ästhetischen Fragen haben sie aber die letzte Entscheidung.

Wie geht es mit dem Familienunternehmen weiter? Ist die Zukunft gesichert?

Absolut. Ich bin jetzt die fünfte Generation, aber für die sechste ist gut gesorgt. Ich habe nämlich drei ältere Schwestern. Eine ist gerade Mutter geworden und befindet sich in Karenz (lächelt).

Was befindet sich noch im Portfolio von Kattus?

Unter der Marke Kattus produzieren wir auch Prosecco, der aber wegen regionaler Bezeichnung aus Italien kommen muss. Unser zweites Business ist Getränkevertrieb, denn ursprünglich sind wir ein Handelsunternehmen. Der Urgroßvater war auf der ganzen Welt unterwegs und hat spannende Produkte nach Österreich gebacht. Unter der Kattus-Borco Vertriebs GmbH vertreiben wir zahlreiche bekannte Marken wie Corona und Laurent-Perrier, weiters Spirituosen –  das recht von Gin über Whiskey und Whisky, bis Rum, Edelbrände oder Vodka (Kattus vertreibt Russian Standard, ein Lieblingsvodka des Autors).

Was trinken sie selbst denn gerne?

Ein Lieblingsprodukt aus unserem Haus ist die Cuvee Nr.1, aus aus 100 Prozent Welschriesling bestehend und Brut dosiert. Im Sommer greife ich oft zum lockeren Frizzante Rose mit Eis. Darüber hinaus hat sich zu Whiskey eine gewisse Affinität aufgebaut.

Es gibt Champagner-Begleitung zum Essen, warum eigentlich so selten Sekt-Begleitung?

Das ist meines Erachtens ein junger Trend, auch bei  Champagner. Wir als Produzenten und als Mitglieder des Österreichischen Sektkomitees wollen den Sekt gerade aus dieser Anlass- und Appertivecke holen. Da gibt es künftig spannende Möglichkeiten.

Kattus ist offizieller Partner der „Wiener Sparkling Woche„.

Reservierungen: www.gastronews.wien

 

 

 

 

 

 

 

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